Chinesische Weltraumrakete stürzte über Südostasien ab

Eine chinesische Weltraumrakete ist über Südostasien abgestürzt. Die Trägerrakete vom Typ „Langer Marsch 5B“ sei gestern über dem Indischen Ozean in die Erdatmosphäre eingetreten, teilte die Weltraumabteilung der US-Armee auf Twitter mit. Späteren chinesischen Angaben zufolge stürzten die Überreste der Rakete in Südostasien ins Meer. Die NASA kritisierte die zögerliche Kommunikation seitens Chinas.

In einer heute veröffentlichten Erklärung gab die chinesische Weltraumbehörde Koordinaten für ein Einschlagsgebiet in der Sulu-See, knapp 60 Kilometer vor der Ostküste der philippinischen Insel Palawan an. „Die meisten Bauteile wurden beim Wiedereintritt abgetragen und zerstört“, hieß es.

Die malaysische Raumfahrtbehörde teilte mit, sie habe Raketentrümmer beobachtet, die beim Wiedereintritt in die Atmosphäre in Brand geraten seien, bevor sie in die Sulu-See nordöstlich der Insel Borneo stürzten.

NASA-Chef Bill Nelson hatte Peking am Samstag vorgeworfen, es sei unverantwortlich und riskant, keine Informationen über die Flugbahn der Rakete zu veröffentlichen. „Alle Raumfahrtnationen sollten sich an bewährte Praktiken halten“ und wichtige Informationen zeitig weitergeben, sagte er auf Twitter. Insbesondere bei Raketen wie „Langer Marsch 5B“ bestehe durch Trümmerteile ein „erhebliches Risiko für den Verlust von Menschenleben und Eigentum“.