London: Front in Südukraine für Russland Schwachstelle

Auch Großbritannien sieht Anzeichen für eine Umgruppierung russischer Truppen vom Osten in den Süden der Ukraine. Russland habe offenbar die Front im südukrainischen Gebiet Saporischschja als Schwachstelle identifiziert, an der Verstärkungen nötig seien, teilte das Verteidigungsministerium in London heute unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit.

Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache heute Nacht von russischen Truppenverlegungen nach Süden berichtet. Russland hat bereits kurz nach Kriegsbeginn große Gebiete in der Südukraine besetzt. Zuletzt haben ukrainische Truppen dort die russischen Streitkräfte unter Druck gesetzt.

„Russland passt vermutlich das operative Design seiner Donbas-Offensive an, nachdem es im Rahmen des seit April verfolgten Plans keinen entscheidenden operativen Durchbruch erzielt hat“, hieß es aus London weiter. Russland werde wahrscheinlich eine beträchtliche Anzahl seiner Streitkräfte aus dem nördlichen Donbas-Sektor in die Südukraine verlagern. Im Osten stocke die russische Offensive weiterhin, so das Ministerium.