China warnt USA vor Konsequenzen bei Taiwan-Besuch Pelosis

China hat die USA erneut vor einer „sehr ernsten Lage und Konsequenzen“ gewarnt, sollte die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, doch zu einem unangekündigten Besuch nach Taiwan reisen. Außenamtssprecher Zhao Lijian sagte heute vor der Presse in Peking, eine solche Visite wäre eine „Einmischung in Chinas innere Angelegenheiten“.

„Die chinesische Seite ist umfassend auf alle Eventualitäten vorbereitet“, sagte Zhao Lijian zu Spekulationen, dass Pelosi diese Woche im Rahmen ihrer Asienreise auch Taiwan besuchen könnte. „Die Volksbefreiungsarmee wird nicht tatenlos zusehen, und die chinesische Seite wird sicher energische und entschiedene Maßnahmen ergreifen, um unsere Souveränität und territoriale Integrität zu schützen.“

Auftakt in Singapur

Auf der ersten Station ihrer Asienreise in Singapur standen heute Gespräche mit der Regierung und ein Empfang der US-Handelskammer auf dem Programm. Außerdem will Pelosi Malaysia, Japan und Südkorea besuchen. Taiwan steht zwar nicht auf ihrem offiziell verkündeten Reiseplan, doch äußerten chinesische Staatsmedien die Befürchtung, dass sie sich über die Warnungen aus Peking hinwegsetzen und doch dorthin reisen könnte.

Der US-Sender CNN und der taiwanische Kanal TVBS berichteten jedoch unter Berufung auf anonyme Quellen, dass Pelosi weiter vorhabe, Taiwan zu besuchen. Reisen von offiziellen US-Vertretern in den Inselstaat werden üblicherweise bis zu ihrer Landung geheimgehalten.

Der russische Einmarsch in der Ukraine hat Befürchtungen verstärkt, dass sich China Taiwan auf ähnliche Weise gewaltsam einverleiben könnte. Seit den 1990er Jahren sind die Spannungen um Taiwan nicht mehr so hoch gewesen. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping betrachtet es als seine Mission, die „Vereinigung“ umzusetzen, und droht mit einer militärischen Eroberung.