Die Moderatoren Julia Schmuck und Tobias Pötzelsberger
APA/Eva Manhart
Ab Montag

„Sommergespräche“ als gemischtes Doppel

Moderatorenduos hat es in der 41-jährigen Geschichte der ORF-„Sommergespräche“ schon mehrmals gegeben, dennoch gibt es heuer ab Montag eine Premiere: Mit Tobias Pötzelsberger und Julia Schmuck wird erstmals ein gemischtes Doppel, also ein TV-Journalist und eine Radio-Journalistin des ORF, die Parteichefinnen und -chefs gemeinsam interviewen – auch als Signal für den neuen multimedialen Newsroom im ORF-Zentrum.

In diesem sind seit einigen Wochen die Informationsabteilungen von Fernsehen, Radio und Online angesiedelt. Und das spiegelt auch der Interviewort wider: Erstmals nach einigen Jahren finden die „Sommergespräche“ heuer wieder im ORF-Zentrum statt, und zwar auf der Terrasse beim multimedialen Newsroom. Bei Schlechtwetter wird ins nebenan angesiedelte Ö3-Studio ausgewichen. Bis 5. September sind die „Sommergespräche“ traditionell immer am Montag um 21.05 Uhr in ORF2 zu sehen.

Obwohl im 41. Jahrgang, gibt es auch heuer ein rundes Jubiläum: Nachdem die „Sommergespräche“ 2013 wegen des Nationalratswahlkampfes und der stattdessen stattfindenden TV-Duelle ausfielen, ist heuer die 40. Ausgabe. Für Pötzelsberger sind es nach 2019 die zweiten „Sommergespräche“, für Schmuck, bekannt etwa für ihre „Im Journal zu Gast“-Interviews auf Ö1, ist es ein TV-Debüt.

Die Moderatoren Julia Schmuck und Tobias Pötzelsberger
APA/Eva Manhart
Schmuck und Pötzelsberger stellen heuer die Fragen

Genügend Gesprächsstoff

An Themen und Fragen sollte es angesichts der turbulenten vergangenen Monate nicht mangeln: Im Fokus der Interviews werden wohl die großen Herausforderungen der Gegenwart stehen: Teuerung und Inflation, Energiekrise und andere Folgen des Ukraine-Krieges, aber auch weiterhin diejenigen der Pandemie. Die Klimakrise wird ebenfalls Thema sein. Doch auch die Innenpolitik bot in den vergangenen Monaten genügend Gesprächsstoff.

„Pandemie, Krieg, Inflation: Die Sommergespräche sind heuer Krisengespräche. Und deshalb wollen wir inhaltlich stark in die Tiefe gehen und Hintergründe ausleuchten. Selten hat man die Gelegenheit, mit den Parteispitzen so lange sprechen zu können. Das wollen wir nutzen“, so Schmuck und Pötzelsberger gegenüber ORF.at. Ein Interview zu zweit sei jedenfalls ein Vorteil: „In dem Moment, in dem der andere fragt, kann man noch aufmerksamer und fokussierter zuhören und dann eventuell nachhaken“, so Pötzelsberger.

Premiere für Nehammer

Als Erste ist am Montag NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger an der Reihe. Sie hat auch die meiste Routine aller Parteispitzen, es ist bereits ihr fünftes „Sommergespräch“. Zum dritten Mal ist Vizekanzler und Grünen-Chef Werner Kogler in diesem Format zu Gast, sein Auftritt erfolgt am 15. August. Eine Woche später folgt FPÖ-Chef Herbert Kickl, für ihn gab es im Vorjahr die Premiere.

ORF-Sommergespräche starten

Am Montag starten die ORF-Sommergespräche. Inhaltlich stehen sie im Zeichen multipler Krisen.

Am 29. August darf sich SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner bereits zum vierten Mal den Fragen in einem „Sommergespräch“ stellen. Und zum Abschluss am 5. September ist Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) an der Reihe – eine persönliche Premiere für ihn. Im Vorjahr war noch Sebastian Kurz Kanzler, ÖVP-Parteichef und „Sommergespräch“-Gast.

ORF-„Sommergespräche“

  • 8. August: Beate Meinl-Reisinger (NEOS)
  • 15. August: Werner Kogler (Grüne)
  • 22. August: Herbert Kickl (FPÖ)
  • 29. August: Pamela Rendi-Wagner (SPÖ)
  • 5. September: Karl Nehammer (ÖVP)

Die Gespräche werden in ORF2 und in der TVthek gezeigt und in der ZIB2 analysiert. ORF.at berichtet über die Gespräche im Anschluss an die Sendung.

Analyse mit Filzmaier und auf ORF III

Ebenfalls bereits Tradition ist die Analyse der „Sommergespräche“ im Anschluss in der ZIB2. Peter Filzmaier wird gemeinsam mit einer Printjournalistin oder einem Printjournalisten das Auftreten der Parteispitzen unter die Lupe nehmen. Auf ORF III widmet sich Chefredakteurin Lou Lorenz-Dittlbacher ab 22.30 Uhr einer Nachbetrachtung des Geschehens, wobei sie ehemalige Politiker, Wegbegleiter und politische Beobachter zu Gast haben wird.

Zum Nachlesen und Nachsehen auf ORF.at

ORF.at bringt direkt anschließend an die Sendung eine ausführliche Zusammenfassung des jeweiligen Gesprächs – ergänzt durch Videos der ORF-TVthek sowie die Analysen der ZIB2 – und informiert auch über Reaktionen. Wer ein „Sommergespräch“ verpasst hat, kann es als Video-on-Demand auf tvthek.ORF.at nachsehen. Die Sendungen sind weltweit zugänglich und bleiben bis zum 12. September verfügbar. Auch als Podcast sind die Interviews nachzuhören. Auf debatte.ORF.at lässt sich zu den „Sommergesprächen“ außerdem direkt mitdiskutieren.