Van der Bellen gedachte der Genozide an Sinti und Roma

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat an die Hunderttausenden Sinti und Roma erinnert, die von den Nationalsozialisten in Europa ermordet worden sind. „Eine halbe Million Sinti und Roma wurden Opfer des größten Verbrechens in der Menschheitsgeschichte. Lange Zeit wurde ihr Schicksal verdrängt, verschwiegen, vergessen“, schrieb Van der Bellen heute auf Twitter.

Sie und ihre Nachkommen müssten sich selbst um die Anerkennung ihrer Kultur und ihres Leidens in der Nazi-Zeit bemühen, so der Bundespräsident weiter. „Wir können Vergangenes nicht ungeschehen machen. Aber wir können die Gegenwart so gestalten, dass die Welt nachhaltig ein besserer Ort wird.“

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) erklärte via Twitter: „Angesichts des Genozids an den europäischen Roma und Sinti in der Zeit des Nationalsozialismus und dem heutigen Gedenktag ist es eine moralische Verpflichtung, Solidarität mit der größten ethnischen Minderheit Europas aufzuzeigen und sich gegen Antiziganismus zu wehren.“

Bis heute gebe es in Österreich leider keine nationale Umsetzung des europäischen Holocaust-Gedenktages am 2. August, betonte Olga Voglauer (Grüne). Nationale Gedenktage seien ein würdiger und wichtiger Teil der Gedenkkultur. Damit einher gehe die Anerkennung und Verurteilung des Porajmos – das Romanes-Wort für den Völkermord an den europäischen Roma in der Zeit des Nationalsozialismus.