Waffenstillstand in Jemen um zwei Monate verlängert

Ungeachtet internationaler Forderungen nach einem umfangreicheren Abkommen haben sich die Kriegsparteien im Jemen nur auf eine Verlängerung ihres Waffenstillstandes geeinigt. Dieser solle für zwei weitere Monate gelten, gab das Büro des UNO-Sondergesandten Hans Grundberg gestern bekannt. Allerdings beinhalte die Vereinbarung eine Zusage, die Verhandlungen zu vertiefen, um so schnell wie möglich ein erweitertes Abkommen zu erzielen.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte von Insidern erfahren, dass sich Grundberg eigentlich für einen sechsmonatigen Waffenstillstand mit Zusatzvereinbarungen starkgemacht hat. An den Gesprächen beteiligten sich auch Vertreter aus den USA und Oman. Allerdings haben beide Konfliktparteien Beschwerden über die Umsetzung des bisherigen Abkommens und begegnen einander mit Misstrauen.

Die EU begrüßte die Verlängerung der Waffenruhe und rief alle Parteien dazu auf, weiter mit Nachdruck an einer vollständigen Umsetzung zu arbeiten. „Die Parteien sollten auch auf die Wiederaufnahme eines politischen Prozesses unter jemenitischer Führung und unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen hinarbeiten“, sagte ein Sprecher des Außenbeauftragten Josep Borrell.

Jahrelanger Stellvertreterkrieg

Der Konflikt gilt als Stellvertreterkrieg zwischen Saudi-Arabien und dem Iran. Während der Iran die schiitischen Huthi-Rebellen unterstützt, führt Saudi-Arabien eine Gruppe sunnitisch geprägter Golf-Staaten im Kampf gegen diese Aufständischen an.

Der Krieg hält seit sieben Jahren an. Zehntausende Menschen starben, die Wirtschaft des Landes ist kollabiert, und die Bevölkerung von knapp 30 Millionen von einer Hungerkatastrophe bedroht.