Getreidefrachter aus Ukraine am Bosporus vor Anker

Das erste mit ukrainischem Getreide beladene Frachtschiff seit Beginn des russischen Angriffskrieges ist zur Inspektion in der Türkei eingetroffen. Der Frachter „Razoni“ sei mit rund 26.000 Tonnen Mais aus der Ukraine am Schwarzmeer-Eingang der durch Istanbul verlaufenden Meerenge Bosporus angekommen und habe an der zugewiesenen Stelle geankert, teilte das türkische Verteidigungsministerium gestern auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Vertreter der Ukraine, Russlands, der Türkei und der Vereinten Nationen sollen nun an Bord gehen und das Schiff inspizieren. Damit soll unter anderem sichergestellt werden, dass keine Waffen geladen sind. Anschließend soll der Frachter den Bosporus passieren. Das unter der Flagge des westafrikanischen Staates Sierra Leone fahrende Schiff steuert den Libanon an.

Frachtschiff Razoni auf offener See
AP/Khalil Hamra

Mit den Lieferungen aus der Ukraine sollen Millionen Tonnen Getreide wieder für den Weltmarkt verfügbar werden. Die Ukraine zählte vor dem russischen Angriffskrieg zu den wichtigsten Getreide-Exporteuren der Welt. Für das Land geht es um Milliardeneinnahmen.

Urteil: Asow-Regiment „terrororistische Oganisation“

Der Oberste Gerichtshof in Russland stufte unterdessen das ukrainische Asow-Regiment als „terroristische Organisation“ ein. Dadurch drohen nun der vor mehreren Jahren ins ukrainische Militär integrierten Kampftruppe lange Haftstrafen.

Zahlreiche Asow-Kämpfer hatten mehrere Wochen das Asow-Stahl-Werk in Mariupol verteidigt. Das Asow-Regiment hat rechtsextreme und ultranationalistische Wurzeln und wird von Russland als Beleg für seine Behauptung angeführt, dass die Ukraine von „Faschisten“ kontrolliert werde.

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