Einzelhandel: Wachstum stagniert wegen Teuerung

Die Teuerung setzte im ersten Halbjahr 2022 dem Umsatzwachstum des österreichischen Einzelhandels zu. Die Branche verbuchte zwar nominell mehr Umsatz, preisbereinigt blieb davon aber nicht viel übrig, schrieb die Statistik Austria heute in einer Aussendung. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum erwirtschaftete der Einzelhandel, ohne Handel mit Kfz, aber inklusive Tankstellen, um 7,6 Prozent mehr Umsatz, real entsprach das einem Zuwachs von 0,2 Prozent.

Grafik zur Entwicklung im Einzelhandel
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Statistik Austria

Dabei lag der Umsatz bei Nichtnahrungsmitteln nominell um 9,7 Prozent über dem Vorjahreszeitraum, unter Berücksichtigung der Preisentwicklung ergab sich ein Umsatzplus von vier Prozent. Bei Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren lag der Zuwachs nominell bei 0,8 Prozent, preisbereinigt bedeutet das ein Minus von 4,9 Prozent.

Handelsverband fordert Entlastungen

Der Handelsverband fordert in diesem Kontext Entlastungen für die betroffenen Unternehmen. „Der Handel kämpft mit sinkenden Umsätzen auf der Konsumentenseite, muss aber gleichzeitig massive Steigerungen in der Beschaffung sowie bei den Energiekosten und Mieten finanzieren. Das geht sich alles nicht mehr aus, daher besteht unmittelbarer Handlungsbedarf“, sagte Obmann Rainer Will laut einer Aussendung.

Er plädiert für Neuregelungen bei Abgaben und Gebühren: „Relikte aus den Zeiten Maria Theresias wie die Mietvertragsgebühr sind nicht mehr zeitgemäß.“