Bericht: Ex-Kreml-Beamter in Spital befragt

Italienische Staatsanwälte auf der Insel Sardinien haben den nach Beginn des Ukraine-Krieges zurückgetretenen Kreml-Beamten Anatoli Tschubais befragt. Tschubais liegt in einer Klinik auf Sardinien, weil er auf unerklärliche Weise die Glieder nicht mehr bewegen konnte.

Der 67-Jährige hielt sich wegen seines Urlaubs auf Sardinien auf. Die Umstände der Erkrankung Tschubais’ führten in sozialen Netzwerken zu Spekulationen, der ehemalige Vertraute von Russlands Präsident Wladimir Putin könnte vergiftet worden sein. Sein Zustand sei nicht besorgniserregend und könnte mit einer neurologischen Krankheit in Verbindung stehen. Die Staatsanwaltschaft wollte den Umständen von Tschubais’ Erkrankung dennoch nachgehen, wie die sardische Tageszeitung „Unione Sarda“ gestern berichtete.

Am Sonntag hatte die prominente russische Moderatorin und frühere Präsidentenkandidatin Xenia Sobtschak unter Berufung auf Tschubais’ Familie geschrieben, der 67-Jährige sei in „nicht stabilem Zustand“ auf eine Intensivstation gebracht worden. Sobtschaks Angaben zufolge wurde der Raum, in dem sich Tschubais zuletzt aufhielt, von „Spezialisten in Chemieschutzanzügen“ untersucht. In der Vergangenheit gab es immer wieder Fälle von vergifteten Kreml-Gegnern.

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