IAEA: Iran baut Anlage zur Anreicherung von Uran aus

Der Iran hat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zufolge seine unterirdische Anlage in Natans zur Anreicherung von Uran ausgebaut. Drei Kaskaden mit Zentrifugen des Typs IR-6 seien erfolgreich installiert worden, hieß es gestern in einem Bericht der UNO-Behörde, in den die Nachrichtenagentur Reuters Einblick erhielt.

Bei den Kaskaden handelt es sich um miteinander verbundene Zentrifugen, in denen die Konzentration von waffenfähigen Uranisotopen erhöht werden kann. Der Iran plant nach eigenen Angaben zudem die Installation von sechs weiteren IR-2m-Kaskaden in Natans, hieß es in dem Bericht. Für den Bau von Kernwaffen ist eine Anreicherung auf etwa 90 Prozent erforderlich. Im internationalen Atomabkommen ist eine Grenze von 3,67 Prozent festgelegt.

Atomgespräche: Iranische Delegation reist nach Wien

Die Gespräche über eine Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens in Wien sollen heute fortgesetzt werden. Eine iranische Delegation mit Chefunterhändler Ali Bagheri will dazu nach Wien aufbrechen. Auch EU-Koordinator Enrique Mora, der in den Gesprächen als Vermittler auftritt, kündigte auf dem Kurznachrichtendienst Twitter eine Reise nach Wien an.

Die Bemühungen zur Wiederbelebung des Abkommens von 2015 haben das Ziel, das iranische Atomprogramm einzuschränken. Im Gegenzug sollen Sanktionen fallen. Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte das Abkommen 2018 einseitig aufgekündigt und neue, scharfe Sanktionen verhängt. Danach sah sich auch Teheran nicht mehr daran gebunden. Die Verhandlungen stocken seit Monaten. Hintergrund sollen in erster Linie Differenzen zwischen Teheran und der US-Regierung über den Status der iranischen Revolutionsgarden sein. In den USA stehen die Revolutionsgarden auf einer Liste von Terrororganisationen.