Selenskyj kritisiert Sicherheitsarchitektur und Schröder

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Ukraine-Krieg in eine Reihe internationaler Konflikte gestellt und die globale Sicherheitsarchitektur insgesamt als unzureichend kritisiert. Derzeit gebe es Schlagzeilen über Konflikte auf dem Balkan, um Taiwan und den Kaukaus, die ein Faktor eine. „Die globale Sicherheitsarchitektur hat nicht funktioniert“, sagte Selenskyj gestern in seiner täglichen Videoansprache. Eine Sonderkritik holte sich der deutsche Ex-Kanzler Gerhard Schröder wegen seiner Moskau-Reise ab.

Einmal mehr warf Selenskyj Russland vor, mit seinem Angriffskrieg gegen das Völkerrecht zu verstoßen. Das Problem sei, dass die Welt Russland diese Verstöße – sei es die Annexion der Krim, sei es der Abschuss einer Boeing über dem Donbas – lange habe durchgehen lassen. Der Krieg in der Ukraine zeige, wie fragil die Freiheit sei.

„Es ist einfach widerlich“

Zugleich warf er Russland vor, seine Verhandlungsbereitschaft nur vorzugaukeln. Wäre Russland wirklich an einer friedlichen Lösung des Konflikts interessiert, zöge es nun nicht weitere Reserven im Süden der Ukraine zusammen.

In dem Zusammenhang kritisierte Selenskyj Schröder, der nach seiner Moskau-Reise Russland als verhandlungsbereit dargestellt hatte. „Es ist einfach widerlich, wenn ehemalige Führer mächtiger Staaten mit europäischen Werten für Russland arbeiten, das gegen diese Werte kämpft“, sagte Selenskyj.