Einsatzkräfte am Kronprinzessinnenweg in Berlin
picturedesk.com/dpa/Christophe Gateau
Berlin

Brand und Explosionen auf Sprengplatz

Explosionen auf einem Sprengplatz der Polizei haben im Berliner Grunewald einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Es brenne auf einer Fläche von 15.000 Quadratmetern auf dem Sprengplatz und im angrenzenden Wald, sagte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr am Donnerstag.

Die Einsatzkräfte kamen aus Sicherheitsgründen zunächst nicht an das Feuer heran, zu groß war die Gefahr weiterer Explosionen und umherfliegender Trümmerteile. Bilder aus der Luft mit Hilfe einer Drohne und eines Polizeihubschraubers sollten Orientierung geben. „Wir versuchen, so schnell wir können, mit den Brandermittlern an den Ort zu kommen“, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik am Einsatzort. Zwar hätten Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Einsatzkräfte deutliche Detonationen wahrgenommen. „Aber was genau jetzt ursächlich war, das werden die Brandermittler klären.“

Brand und Explosionen im Berliner Grunewald

Explosionen auf einem Sprengplatz der Polizei haben im Berliner Grunewald einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Es brenne auf einer Fläche von 15.000 Quadratmetern auf dem Sprengplatz und im angrenzenden Wald, sagte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr.

Gegen Mittag identifizierte die Feuerwehr drei bis vier Glutnester aus der Luft. „Wir können diese aber noch nicht bekämpfen, da sie in diesem Gefahrenbereich liegen“, sagte ein Feuerwehrsprecher dem Sender n-tv. Das Feuer brannte am Vormittag unkontrolliert auf einer Fläche von 1,5 Hektar, rund 15.000 Quadratmeter. Das entspricht etwa zwei Fußballfeldern.

Feuer muss aus Ferne bekämpft werden

Wegen Explosionsgefahr zog die Feuerwehr einen Sperrkreis von rund 1.000 Metern um den Brandort. Rings um diesen Radius wurde eine Wasserversorgung hergestellt, erklärte ein Sprecher. Sollten sich die Flammen diesen Bereichen annähern, könnten sie schnell bekämpft werden. Zudem wurden die angrenzenden Waldgebiete bewässert, um ein Ausbreiten der Flammen zu erschweren. Ein angeforderter Löschhubschrauber der Bundeswehr konnte nach Angaben der Feuerwehr nicht bereitgestellt werden – wegen des Waldbrands in Sachsen. Im Nationalpark Sächsische Schweiz brennt es seit mehr als einer Woche.

Die Feuerwehr stellt sich inzwischen auf einen längeren Einsatz ein. Der Brand werde die Einsatzkräfte möglicherweise noch die nächsten Tage beschäftigen, sagte Feuerwehrsprecher Thomas Kirstein am Donnerstag. „Aber wir werden das Feuer löschen.“ Die Brandursache sei nach wie vor unklar. Es sei nicht bekannt, ob es zunächst eine Explosion auf dem Sprengplatz der Polizei im Grunewald oder zuvor bereits ein Feuer gegeben habe. Auf dem Sprengplatz lagern Polizeiangaben zufolge rund 25 Tonnen, unter anderem Feuerwerkskörper und Weltkriegsmunition. Experten machen sie dort normalerweise unschädlich.

Straßen- und Bahnverkehr beeinträchtigt

Wegen des Feuers wurde auch der Regionalbahn- und S-Bahn-Verkehr in der Nähe des Einsatzgebiets unterbrochen, wie die Bahn mitteilte. Auch die in der Nähe befindliche Autobahn sowie umliegende Straßen wurden gesperrt.

Hafen Spandau in Berlin, Brand im Hintergrund
Reuters
Die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen

Die Behörden warnten die Bevölkerung über den Brand auf den Warnapps. Anrainer sollen Fenster und Türen geschlossen halten. Lüftung und Klimaanlagen sollen ausgeschaltet werden.

„Der Wald ist knochentrocken“

Nach Angaben eines Polizeisprechers ist bisher noch völlig unklar, wie es zu der Explosion kommen konnte. Auf dem Platz wird Fundmunition gelagert und kontrolliert durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst der Berliner Polizei entschärft.

Einsatzkräfte in Berlin
Reuters/Annegret Hilse
Mit ein Grund für den Brand ist laut der Berliner Senatsverwaltung die anhaltende Dürre: „Der Wald ist knochentrocken.“

„Der Wald ist knochentrocken“, sagte am Donnerstag Jan Thomsen, Sprecher der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz. Die Wälder hätten sich durch die vergangenen Dürreperioden nicht erholen können. Zur Frage, wie sinnvoll ein Sprengplatz im Wald überhaupt noch sei, sagte er: „Mit den Sicherheitsfragen werden wir uns beschäftigen, wenn die Brandursache geklärt ist.“