Bericht: Ex-Abgeordneter Jenewein aus FPÖ ausgetreten

Der ehemalige FPÖ-Nationalratsabgeordnete Hans-Jörg Jenewein ist dem Vernehmen nach aus der FPÖ ausgetreten. Grund dafür dürfte ein Konflikt in der Partei sein, erfuhr die APA gestern aus informierten Kreisen. Offiziell wollte man seitens der FPÖ zu Jeneweins Mitgliedschaftsstatus heute nichts sagen. Man gebe zum Mitgliederstatus grundsätzlich keine Auskunft, sagte ein Sprecher zur APA. Hinter dem Parteiaustritt stünden laut APA wohl innerparteiliche Spannungen.

Der in der Wiener FPÖ verankerte Jenewein war von Juli bis Oktober 2013 sowie von November 2017 bis Oktober 2019 Nationalratsabgeordneter der FPÖ. Von November 2010 bis Mitte 2013 sowie zwischen Oktober 2013 und November 2017 war er FPÖ-Mitglied des Bundesrates. Unter der ÖVP-FPÖ-Bundesregierung fungierte er auch als Mediensprecher seiner Partei. Zuletzt hatte er als parlamentarischer Mitarbeiter den „Ibiza“-U-Ausschuss betreut.

Kontakte zu BVT-Mitarbeiter Ott

Jenewein war in der Vergangenheit wegen seiner Kontakte zum früheren Mitarbeiter vom Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), Egisto Ott, in Kritik gestanden, dem die Ermittler vorwerfen, Informationen nach außen getragen zu haben. Ott bestreitet das vehement.

Zuletzt gab es auch Aufsehen um ein offenbar heimlich von Jenewein aufgezeichnetes Telefonat mit den Parteikollegen Markus Tschank und Markus Braun: Dieses legt den Verdacht nahe, dass FPÖ-Chef Herbert Kickl in die Architektur der parteinahen Vereine involviert war, die die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) auf den Plan gerufen hatte, wie „Presse“ und „Kronen Zeitung“ Ende Juli unter Hinweis auf den ihr vorliegenden Akt der Staatsanwaltschaft berichteten.

Braun betonte gegenüber der APA, dass er vom Inhalt des besagten Gespräches (Kickl betreffend, Anm.) nichts mitbekommen habe. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.