Ärztin tot: Behörden halten sich weiter bedeckt

Nach der Kritik der Grünen-Klubchefin Sigrid Maurer im Fall Lisa-Maria Kellermayr an der Arbeit der Polizei in Oberösterreich hat man sich dort heute weiter bedeckt gehalten. Oberösterreichs Landespolizeidirektor Andreas Pilsl verwies auf APA-Anfrage auf das Innenministerium, wo man wiederum auf eine drei Tage alte Aussendung verwies, in der sinngemäß beteuert wurde, es sei alles zum Schutz der Ärztin unternommen worden. In Deutschland führt indes die Generalstaatsanwaltschaft die Ermittlungen.

Im Dezember 2021 habe es eine Videokonferenz gegeben, an der die Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), die Landesämter für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung und der Ärztekammer teilgenommen hätten, hieß es in der zurückliegenden Stellungnahme der Landespolizeidirektion. Laut Ö1-Mittagsjournal habe es zwischen der ersten Anzeige am 22. November 2021 und der Einstellung des Verfahrens gegen einen deutschen Verdächtigen wegen mangelnder inländischer Gerichtsbarkeit fünf Gespräche gegeben, weitere, nachdem Kellermayr wieder Drohungen erhalten habe.

Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), der gestern eingeräumt hatte, dass er sich in Fällen wie diesem ein „härteres und schnelleres Vorgehen erwartet“ hätte, stellte sich heute hinter die Polizei: „Ich halte es angesichts des tragischen Todes der engagierten Ärztin aber für sehr kritisch, wenn jetzt versucht wird, die Arbeit unserer Sicherheitskräfte pauschal zu verurteilen, insbesondere, da sie bei ihrer Arbeit auch immer wieder an rechtliche Grenzen stoßen“, so Stelzer in eine Stellungnahme gegenüber der APA. Allerdings müssten die Drohungen gegen Kellermayr „ein Weckruf für uns als Gesellschaft“ sein.

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