Basketballspielerin Brittney Griner
Reuters/Kirill Kudryavtsev
In Russland

Neun Jahre Haft für US-Basketballerin Griner

Ein russisches Gericht hat die US-Basketballspielerin Brittney Griner am Donnerstag wegen Drogenschmuggels schuldig gesprochen. Sie habe die Tat bewusst begangen, begründete das Gericht. Die Athletin muss für neun Jahre ins Gefängnis – der russische Staatsanwalt hatte zuvor neuneinhalb Jahre gefordert. US-Präsident Joe Biden reagierte prompt auf das Urteil.

Griner war am 17. Februar auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen worden, nachdem Vape-Patronen mit Haschischöl in ihrem Gepäck entdeckt worden waren. Marihuana ist in Russland verboten. Seitdem saß Griner in Untersuchungshaft. Die 31-Jährige spielt seit 2014 für die russische Mannschaft UMMC Ekaterinburg.

Die neunjährige Haftstrafe liegt nur ein Jahr unter der Höchststrafe. „Insgesamt bitte ich darum, Griner zu einer Freiheitsstrafe von neun Jahren und sechs Monaten in einer Besserungsanstalt und zu einer Geldstrafe von einer Million Rubel (16.500 Euro) zu verurteilen“, sagte die russische Staatsanwaltschaft zuvor.

Basketballspielerin Brittney Griner hinter Gittern
Reuters/Evgenia Novozhenina
Griner saß mehr als fünf Monate in Untersuchungshaft

Griner hatte den russischen Richter hingegen gebeten, ihr Leben nicht durch eine harte Gefängnisstrafe zu beenden. Die Verteidigung wollte einen Freispruch für ihre Mandantin erreichen. Sie geht davon aus, dass ein Gefangenentausch zwischen Russland und den USA dem Gerichtsurteil folgen könnte. US-Präsident Biden verlangte die sofortige Freilassung der US-Amerikanerin. Er erklärte in einer ersten Reaktion, das Urteil sei inakzeptabel.

USA streben Gefangenenaustausch an

Am Mittwoch hatte sich Griner im Strafverfahren verteidigt. Sie habe medizinisches Marihuana in Absprache mit ihrem Arzt als schmerzstillendes Mittel verwendet, sagte sie einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Das sei übliche Praxis in den USA. „Ich hatte nicht die Absicht, irgendein Gesetz der Russischen Föderation zu verletzen“, zitierte die Agentur sie. Zugleich räumte Griner erneut ein, die Drogen bei sich gehabt zu haben.

Neun Jahre Haft für US-Basketballerin Griner

Ein russisches Gericht hat die US-Basketballspielerin Brittney Griner wegen Drogenschmuggels schuldig gesprochen und zu neun Jahren Haft und einer Geldstrafe von umgerechnet rund 16.000 Euro verurteilt. Sie habe die Tat bewusst begangen, begründete das Gericht. Die Verteidigung verlangte einen Freispruch und hofft auf einen Gefangenenaustausch. Die zweifache olympische Goldmedaillengewinnerin war Mitte Februar auf einem Moskauer Flughafen wegen des Besitzes von Haschischöl festgenommen worden. Der Prozess hatte Anfang Juli begonnen.

Später am Mittwoch gab US-Außenminister Antony Blinken bekannt, dass die USA Russland ein Angebot gemacht habe, um die Freilassung Griners und deren Landsmanns Paul Whelan zu erreichen. „In den kommenden Tagen werde ich voraussichtlich zum ersten Mal seit Beginn des Krieges mit dem russischen Außenminister Lawrow sprechen“, sagte Blinken. Die Freilassung müsse demnach erreicht werden. Laut Blinken sei schon vor Wochen ein substanzieller Vorschlag auf den Tisch gelegt worden, um die Freigabe zu erleichtern.

Als Austausch ist die US-Regierung einem Insider zufolge bereit, den verurteilten Waffenhändler Viktor Bout, bekannt als „Händler des Todes“, an Russland auszuliefern. Nach russischen Angaben gibt es keine Abstimmung über einen Austausch. Man solle außerdem keine Verhandlungen in der Presse führen, sagte der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow.

Griner verteidigte sich vor Gericht

Die 31-Jährige hatte bereits Anfang Juli ihre Schuld eingestanden. Sie hatte erklärt, dass sie kein Verbrechen habe begehen wollen, sondern beim Packen in den USA für ihre Rückkehr nach Russland in großer Hast gehandelt habe. Dabei packte sie die Drogen demnach ohne Absicht ein. Diese Darstellung wiederholte sie nun. Der Prozess hatte Anfang Juli begonnen.