Menschenhandelsverdacht: Borealis verlängert Baustopp in Belgien

Nachdem auf einer Baustelle der OMV-Chemietochter Borealis in Belgien zahlreiche Arbeiter mutmaßlich Opfer von Menschenhandel waren, verlängert Borealis vorübergehend den Baustopp in Kallo (Nordbelgien), um „genügend Zeit für Untersuchungen“ zu haben. Das teilte das Unternehmen heute mit.

Borealis untersuche diese Angelegenheit „mit höchster Priorität“ und arbeite eng mit den belgischen Behörden zusammen. Die Wiederaufnahme der Projektarbeiten erfolge schrittweise. „Borealis verurteilt jede Art von Menschenrechtsverletzung. Deshalb haben wir uns entschieden, den Bau unseres Megaprojekts in Kallo vorübergehend zu stoppen, bis alle zusätzlichen Compliance-Maßnahmen in Kraft sind“, hieß es seitens des Unternehmens.

Belgische Medien hatten bereits vergangene Woche über die Causa berichtet. Die belgische Nachrichtenagentur Belga schrieb, die betroffenen Arbeiter hätten sechs Tage die Woche zu einem Lohn von bis zu 650 Euro im Monat arbeiten müssen – meist ohne Arbeitserlaubnis. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen mutmaßlicher Verstöße gegen belgische Arbeitsgesetze. Mehrere Arbeiter hätten den vorläufigen Status von Opfern des Menschenhandels erhalten, hieß es.