Lufthansa macht Druck auf Draghi für ITA-Privatisierung

Die Lufthansa macht Druck auf die Regierung des scheidenden italienischen Premiers Mario Draghi für den Verkauf von Italiens Staatsairline ITA Airways. Das Offert der AUA-Mutter zusammen mit der Großreederei MSC biete die besten wirtschaftlichen und strategische Aussichten für die italienische Airline, sagte Carsten Spohr, Chef der deutschen Fluggesellschaft, bei der Vorstellung der Quartalsergebnisse heute. Die Regierung in Rom forderte indes Gebotsnachbesserungen.

„Unabhängig von den politischen Entwicklungen in Italien braucht ITA einen Partner und wir denken, dass wir der richtige sind. Wir haben einen Brief an Premier Mario Draghi geschrieben und betont, dass die Regierung bei dem ITA-Verkauf rasch handeln muss. Unsere Geduld ist nicht unendlich“, so Spohr laut italienischen Medien. Lufthansa befürchtet, dass wegen des Sturzes der Regierung Draghi vor zwei Wochen und den Parlamentswahlen am 25. September der Privatisierungsprozess der ITA ins Stocken geraten könnte.

„Auch die ITA-Gewerkschaften fordern von der derzeitigen Regierung eine schnelle Lösung, da sie der Meinung sind, dass ITA einen Partner braucht und dass MSC und Lufthansa die richtigen Partner sind“, so Spohr. Um die Nachfolgerin der früheren Traditionsairline Alitalia konkurrieren Berichten zufolge auch der US-Investmentfonds Certares zusammen mit den Fluggesellschaften Air France-KLM und Delta Air Lines. Diese böten allerdings rund 200 Millionen Euro weniger.