USA verhängen wegen Affenpocken nationalen Notstand

Die US-Regierung hat wegen der sich weiter verbreitenden Affenpocken den nationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Mit dem Schritt sollen u. a. Mittel des Bundes freigegeben werden können, um das Virus zu bekämpfen. „Wir sind bereit, unsere Maßnahmen zur Bekämpfung dieses Virus auf die nächste Stufe zu heben, und wir fordern jeden Amerikaner auf, die Affenpocken ernst zu nehmen und Verantwortung zu übernehmen“, sagte US-Gesundheitsminister Xavier Becerra gestern.

Angesichts der schnellen Verbreitung der Affenpocken hatte die WHO vor knapp zwei Wochen die höchste Alarmstufe ausgerufen. Der Ausbruch sei eine „Notlage von internationaler Tragweite“, hatte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärt. Die internationale Verbreitung der Infektionskrankheit ist ungewöhnlich. Bisher war sie im Wesentlichen auf sechs afrikanische Länder beschränkt.

Kapazitäten bei Tests auf 80.000 pro Woche erhöhen

Laut dem Gesundheitsministerium gibt es in den USA mittlerweile rund 6.600 Fälle. Rund 1,1 Millionen Impfdosen würden für die Menschen im Land bereitgestellt, sagte Becerra. Er kündigte an, die Kapazitäten bei den Tests auf 80.000 pro Woche zu erhöhen. Einzelne US-Staaten und große Städte, etwa der Bundesstaat New York und das kalifornische San Francisco, hatten bereits zuvor den Notstand ausgerufen und um Hilfe des Bundes gebeten.