USA: Kommunikationswege zu China trotz Taiwan-Streits offen

Ungeachtet des Streits über den Taiwan-Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi sind den USA zufolge die Kommunikationswege zu China weiter offen. Dies sei auf verschiedenen Ebenen der Fall, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, gestern. Seine Regierung würde eine Deeskalation der Spannungen auf diplomatischem Wege unterstützen, erklärte er. Der Test einer ballistischen Interkontinentalrakete wird verschoben.

Es sei nicht im Interesse der USA, Taiwans und der Region, „dass eine weitere Eskalation der Spannungen zugelassen wird“, begründete er die Entscheidung. Während China „destabilisierende militärische Übungen rund um Taiwan“ vornehme, demonstrierten die Vereinigten Staaten stattdessen „das Verhalten einer verantwortungsbewussten Atommacht, indem sie die Risiken einer Fehlkalkulation reduzieren“, sagte Kirby. Zugleich teilte er mit, dass der US-Flugzeugträger „USS Ronald Reagan“ weiterhin in der Nähe von Taiwan bleiben werde, um „die Lage zu überwachen“.

Stoltenberg: China soll nicht überreagieren

China sollte nach den Worten von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg nicht auf den Besuch der US-Spitzenpolitikerin überreagieren. Es gebe keinen Grund, Taiwan deswegen zu drohen oder eine aggressive Rhetorik zu verwenden, sagte Stoltenberg gestern. „Die USA und andere NATO-Bündnispartner haben Taiwan über die Jahre regelmäßig mit hochrangigen Vertretern Besuche abgestattet, und deshalb gibt es keinen Grund für China zu überreagieren.“