Regierungslager im Senegal büßte absolute Mehrheit ein

Bei der Parlamentswahl im Senegal hat die Regierungskoalition von Präsident Macky Sall nach dem offiziellen Ergebnis ihre absolute Mehrheit verloren. Laut dem gestern veröffentlichten Ergebnis werden die Regierungsparteien zwar auch im künftigen Parlament die stärkste Kraft sein. Allerdings haben sie demnach nur zwei Sitze mehr als das größte Bündnis der Opposition.

Laut dem von der nationalen Wahlkommission veröffentlichten Ergebnis kommt Salls Koalition im neuen Parlament des westafrikanischen Landes auf 82 der 165 Sitze. Das größte Oppositionsbündnis gewann bei der Wahl am Sonntag 80 Sitze. Drei kleine oppositionelle Allianzen holten die übrigen drei Mandate.

Verlust der absoluten Mehrheit zuletzt 1960

Es ist das erste Mal seit der Unabhängigkeit des Senegal im Jahr 1960, dass das Regierungslager seine absolute Mehrheit verloren hat und auf die Zusammenarbeit mit anderen Parteien angewiesen ist, um Gesetze durchzubringen. Bisher hatte Salls Regierungsbündnis 125 Sitze in der Nationalversammlung.

Oppositionspolitiker will Ergebnis nicht akzeptieren

Dennoch wollte der führende Oppositionspolitiker Dethie Fall gestern das von der Wahlkommission veröffentlichte Ergebnis nicht akzeptieren. „Wir weisen diese Ergebnisse zurück“, sagte er. Der Urnengang vom vergangenen Sonntag galt auch als wichtiger Test für die Präsidentschaftswahl 2024. Der Opposition ging es nicht zuletzt darum, mit einem starken Ergebnis Salls Ambitionen auf eine dritte Amtszeit zu dämpfen.