Zehntausende Sadr-Anhänger strömen in Bagdads Grüne Zone

Zehntausende Anhänger des einflussreichen irakischen Schiiten-Anführers Moktada Sadr sind in die Grüne Zone in Bagdad geströmt, um dort das Freitagsgebet abzuhalten. Sadr hatte zu dem Gebet auf einem großen Platz der Zone aufgerufen, was als Machtdemonstration gewertet wird. In der Grünen Zone liegen Botschaften und staatliche Einrichtungen, darunter auch das Parlamentsgebäude, welches Sadr-Anhänger kürzlich gestürmt hatten. Seither campieren Demonstranten weiter auf dem Parlamentsgelände.

Anhänger des einflussreichen irakischen Schiiten-Anführers Moktada Sadr in der Grünen Zone in Bagdad
AP/Anmar Khalil

Mit der Besetzung des Parlaments demonstrierten die Sadr-Anhänger gegen die Nominierung eines Vertreters einer rivalisierenden schiitischen Gruppierung für das Amt des Ministerpräsidenten. Der Kandidat war vom „Koordinationsrahmen“, einer Allianz proiranischer Schiiten, nominiert worden.

Am Mittwoch forderte Sadr dann die Auflösung des Parlaments und Neuwahlen. Der „Koordinationsrahmen“ zeigte sich unter bestimmten Bedingungen für den Vorschlag offen. Die proiranische Allianz verlangte unter anderem, dass die „verfassungsmäßigen Institutionen“ nicht in ihrer Arbeit beeinträchtigt werden dürften – eine Forderung, die sich offensichtlich auf die Besetzung des Parlaments bezog.