Kokainhandel: Anklage gegen „Goodbye Deutschland“-Teilnehmer

Am deutschen Landesgericht Aachen sind fünf Männer wegen des Verdachts auf großangelegten Drogenhandel angeklagt worden. Bei dem mutmaßlichen Drahtzieher soll es sich um den 60-jährigen Jürgen Albers handeln, der als Mallorca-Auswanderer in der Reality-Sendung „Goodbye Deutschland“ auftrat.

Der 60-Jährige soll laut der Anklage Kontaktperson zu einer im internationalen Drogenhandel tätigen belgischen Gruppe gewesen sein. Albers’ mutmaßliche Aufgabe: Fahrzeuge mit professionellen Schmuggelverstecken organisieren.

Unter anderem soll er einen Maserati und einen Porsche zur Verfügung gestellt haben. Albers soll nicht selbst gefahren sein, sondern die Fahrer – die mitangeklagten Männer im Alter von 32 bis 44 Jahren – gestellt haben, die deutschlandweit und nach Italien, Tschechien, Schweden oder Portugal fuhren.

Kokain im Bananencontainer

Insgesamt geht es um 62 solcher Fahrten und um 1,4 Tonnen Kokain. Pro transportiertem Kilo soll es laut Anklage 500 bis 1.000 Euro gegeben haben, die sich der 60-Jährige und der Fahrer geteilt haben sollen. Albers soll außerdem einmal selber Kokain verkauft haben und eine Firma zum Handel mit Südfrüchten aus Südamerika gegründet haben. In einem an die Firma adressierten Bananencontainer fanden Ermittler 40 Kilo Kokain.

Im Oktober 2021 wurden die Männer bei einer europaweiten Aktion festgenommen, Albers sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Angeklagter bestreitet Vorwürfe

Albers’ Anwalt teilte mit, sein Mandant sei zur Kooperation mit dem Gericht bereit, gleichwohl bestreite er die in der Anklageschrift erhobenen Vorwürfe. Details blieben der Beweisaufnahme in der Hauptverhandlung vorbehalten. Laut dem Gerichtssprecher könnte der Prozess im September beginnen. Für die Beschuldigten gilt bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens die Unschuldsvermutung.