Italien erhält Hilfe bei Aufnahme von Migranten

Zwei Monate nach einer EU-Einigung auf eine fairere Verteilung von Bootsmigranten aus dem Mittelmeer hat Italien erste konkrete Hilfen aus Paris und Berlin verkündet. Eine französische Delegation habe in den vergangenen Tagen in der süditalienischen Stadt Bari eine Gruppe von Geflüchteten ausgewählt, die nach Frankreich umgesiedelt werden. Das gab das Innenministerium in Rom heute bekannt. Noch für August hätten sich auch Behördenvertreter aus Deutschland für eine ähnliche Mission angekündigt, wie es weiter hieß.

In Italien kommen zunehmend Menschen über die gefährliche Route im zentralen Mittelmeer an. Das Land fordert seit Jahren mehr Hilfe von der Europäischen Union und anderen Mitgliedsstaaten. Am 10. Juni hatten sich 21 Staaten auf einen Solidaritätsmechanismus geeinigt, der südliche Länder wie Italien entlasten soll. Dazu gehören die Aufnahme von Menschen oder Geld- und Sachleistungen. Bisher hätten sich 13 Länder bereiterklärt, mehr als 8.000 Menschen aufzunehmen, teilte eine Sprecherin der EU-Kommission in dieser Woche mit.

Die italienische Innenministerin Luciana Lamorgese sprach in der Mitteilung von einem „historischen Schritt für die Union“. In diesem Jahr registrierte Rom bisher mehr als 42.000 Menschen, die mit Booten an den italienischen Küsten ankamen – im Vorjahreszeitraum waren es mit gut 30.000 deutlich weniger.