Palästinenser feuern Dutzende Raketen auf Israel ab

Militante Palästinenser haben nach der gezielten Tötung ihres Anführers Raketen auf Israel abgefeuert. In mehreren Städten bis zum südlichen Rand der Küstenstadt Tel Aviv waren gestern Abend Sirenen zu hören. Israelischen Medienberichten zufolge gingen die Raketen auf offenem Gelände nieder oder wurden vom Raketenabwehrsystem Iron Dome abgefangen. Die Stadt Tel Aviv öffnete nach Medienberichten aus Sorge vor weiteren Attacken öffentliche Luftschutzräume.

Der militärische Arm der Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad (PIJ) erklärte am späten Abend: „Wir greifen Tel Aviv und die Städte des Zentrums und der Umgebung mit mehr als 100 Raketen an.“ Dies sei die Antwort auf die Ermordung ihres Anführers Taisir al-Dschabari.

Dschihad-Chef bei Luftangriff getötet

Israels Streitkräfte hatten ihn zuvor nach Drohungen der Organisation bei einer großangelegten Militäroperation im Gazastreifen getötet. Der hochrangige Kommandeur war der Armee zufolge verantwortlich für zahlreiche Raketenangriffe aus dem Gazastreifen und geplante Angriffe auf Zivilistinnen und Zivilisten. Der Islamische Dschihad wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.

Nach palästinensischen Angaben kamen bei den israelischen Luftangriffen mindestens zehn Menschen ums Leben, darunter neben al-Dschabari ein fünfjähriges Kind und weitere PIJ-Mitglieder. Mindestens 75 Menschen seien verletzt worden. Die im Gazastreifen herrschende Hamas teilte mit: „Die Besatzung (die Bezeichnung der Hamas für Israel) hat die roten Linien überschritten.“

Israels Ministerpräsident Jair Lapid teilte mit: „Die israelische Regierung wird es Terrororganisationen nicht erlauben, die Agenda in den Ortschaften am Rande des Gazastreifens zu bestimmen und israelische Bürger zu bedrohen. Wer Israel angreifen will, muss wissen, dass wir zu ihm gelangen werden.“