Raketenangriffe auf Israel dauern an

Nach der gezielten Tötung eines militanten Palästinenserführers im Gazastreifen haben die Raketenangriffe auf Israel heute Früh angedauert. In mehreren Städten im Süden des Landes waren Sirenen zu hören, wie das Militär mitteilte. Insgesamt wurden Medienberichten zufolge seit gestern rund 160 Raketen auf Israel gefeuert. Sie gingen demnach auf offenem Gelände nieder oder wurden vom Raketenabwehrsystem Iron Dome abgefangen. Warnsirenen waren am Abend auch in mehreren Vororten Tel Avivs zu hören.

Israels Streitkräfte hatten gestern Abend den Militärchef der extremistischen Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad (PIJ), Taisir al-Dschabari, im Gazastreifen getötet. Der hochrangige Kommandeur war dem Militär zufolge für zahlreiche Angriffe aus dem Gazastreifen verantwortlich. Militante Palästinenser reagierten mit Raketenbeschuss. Der PIJ wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.

Festnahmen im Westjordanland

Die großangelegte Militäroperation Israels dauerte in der Nacht an. Im Westjordanland gab es bei Anti-Terror-Razzien 20 Festnahmen, davon standen 19 in Verbindung mit dem PIJ, wie das israelische Militär mitteilte. Im Gazastreifen wurden zudem neben Militärposten mehrere Waffenproduktionsstätten sowie Raketenabschussanlagen angegriffen. Nach palästinensischen Angaben kamen mindestens zehn Menschen ums Leben, darunter neben al-Dschabari ein fünfjähriges Kind und weitere PIJ-Mitglieder. Mindestens 79 Menschen seien verletzt worden.

2019 hatte Israel bereits den Vorgänger von al-Dschabari, Baha Abu al-Ata, gezielt getötet. Darauf folgten damals Raketenangriffe aus dem Gazastreifen auf israelische Orte und Gegenangriffe der israelischen Luftwaffe in dem Küstenstreifen. Nach einigen Tagen konnte mit Hilfe von Unterhändlern Ägyptens und der Vereinten Nationen eine Waffenruhe vereinbart werden.