Tote und Verletzte bei Bombenanschlag in Kabul

In der afghanischen Hauptstadt Kabul sind gestern bei einer neuerlichen Bombenexplosion in einem mehrheitlich von Schiitinnen und Schiiten bewohnten Stadtviertel mindestens zwei Menschen getötet worden. 13 Zivilisten seien verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte ein Krankenhausvertreter mit. Der Islamische Staat (IS), eine militante Sunnitengruppe, erklärte, es handle sich um einen von ihm verübten Anschlag.

Schon am Freitag hatte sich der IS zu einem Bombenanschlag im selben Stadtviertel mit mindestens acht toten Zivilisten und zahlreichen Verwundeten bekannt. Die IS-Kämpfer sind Sunniten und hegen einen tödlichen Hass gegen alle Schiitinnen und Schiiten. Das Schiitentum ist nach den Sunnitinnen und Sunniten die zweitgrößte religiöse Strömung innerhalb des Islams.

Livebericht aus Kabul

In Afghanistan sind die Schiitinnen und Schiiten eine Minderheit. Sie bereiten sich derzeit auf den Ashura-Tag vor, bei dem an den Märtyrertod des Imams Hussein, eines Enkels des Propheten Mohammed, erinnert wird. Der IS tritt in Afghanistan seit 2015 mit Anschlägen in Erscheinung und kämpft auch gegen die regierenden Taliban, bei denen es sich ebenfalls um Sunniten handelt.