Waffenruhe in Nahost offiziell in Kraft getreten

Nach dreitägigen schweren Kämpfen haben sich Israel und die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad auf eine Waffenruhe geeinigt. Diese trat gestern Abend um 23.30 Uhr Ortszeit in Kraft, wie Israel und die auf palästinensischer Seite beteiligte Gruppe Islamischer Dschihad (IPC) in getrennten Erklärungen mitteilten. Ägypten hatte den Waffenstillstand vermittelt.

Der Islamische Dschihad sagte in einer Erklärung zu, ab 23.30 Uhr die Raketenangriffe einzustellen, betonte jedoch sein Recht, auf jegliche neue „Aggression“ Israels zu reagieren. Auch Israel bestätigte die Einigung und betonte, man werde im Fall von Verstößen hart reagieren.

Waffenruhe kurz nach Start gebrochen

Bereits acht Minuten nach Inkrafttreten des Waffenstillstandes wurden laut israelischen Medienberichten erneut Raketen aus dem Gazastreifen auf Ortschaften in Israel abgefeuert.

Kurz vor Beginn der Waffenruhe hatte die israelische Armee nach eigenen Angaben noch weitere Luftangriffe auf Gaza geflogen. Um 23.25 Uhr Ortszeit und damit fünf Minuten vor Inkrafttreten habe die Armee einen „letzten Angriff“ ausgeführt, erklärte ein Sprecher in der Nacht. Er korrigierte damit vorherige Angaben, wonach der Angriff nach Inkrafttreten der Feuerpause erfolgt sei.

Die Waffenruhe hätte ursprünglich schon drei Stunden früher gelten sollen; in der israelischen Stadt Tel Aviv gab es allerdings am Abend Raketenalarm.

Operation „Morgengrauen“

Das israelische Militär hatte am Freitag die Militäraktion „Morgengrauen“ mit Luftangriffen gegen den Islamischen Dschihad im Gazastreifen gestartet und zwei hochrangige IPC-Kommandeure getötet. Die eng mit Israels Erzfeind Iran verbundene Gruppe wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Seitdem haben militante Palästinenser nach Militärangaben 600 Raketen auf israelische Ortschaften gefeuert.