Italien: Trockenheit legt 450-kg-Bombe in Po frei

Wegen der extremen Trockenheit in Italien führt der Po derzeit so wenig Wasser, dass nun auch Dinge, die bisher tief unter Wasser lagen, freigelegt werden – darunter eine 450 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg.

Die Bombe wurde laut Medienberichten von Fischer bereits im Juli am Flussufer des Pos nahe Borgo Virgilio gefunden, gestern wurden die rund 240 Kilogramm Sprengstoff zur Explosion gebracht. Dazu wurde sie von Spezialeinheiten zu einem rund 45 Kilometer entfernten Steinbruch gebracht, nachdem die Bombe entschärft worden war.

Bombensprengung beim Fluss Po
Reuters/Italian Army

Rund 3.000 Menschen in der Umgebung wurden zuvor in Sicherheit gebracht, berichtet die BBC. Die Menschen hätten zuerst gezögert zu gehen, berichtet auch der „Guardian“, sie konnten aber schließlich überzeugt werden. Auch der Luftraum wurde geschlossen, ebenso der Verkehr in der näheren Umgebung.

So niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr

Die Gegenden im Norden und vor allem der Fluss Po leiden derzeit besonders unter der Trockenheit. Die durchschnittliche Durchflussmenge des Po bei Pontelagoscuro in der Adria-Region Emilia-Romagna betrug im Juli 160,48 Kubikmeter pro Sekunde und lag damit 32,29 Prozent unter dem bisherigen Negativrekord für die durchschnittliche monatliche Durchflussmenge, der im Juli 2006 verzeichnet wurde.

Der Wasserstand des 652 Kilometer langen Flusses Po ging so weit zurück, dass an der Meeresmündung Salzwasser kilometerweit in das Flussbett drang. Der Pegel ist an manchen Stellen so niedrig wie seit 70 Jahren nicht mehr. Die italienische Regierung hat Anfang Juli den Ausnahmezustand wegen der Wasserknappheit in fünf norditalienischen Regionen ausgerufen.