Personenschützer nicht mehr nur aus Sondereinheit Cobra

Wegen eines gestiegenen Bedarfs an Personenschützern u. a. für Spitzenpolitiker und -politikerinnen werden nun nicht nur Cobra-Beamte für den Job ausgebildet. Zwölf Bewerber aus dem regulären Polizeidienst haben als erste Teilnehmer bereits ein zehnwöchiges Ausbildungsmodul abgeschlossen, berichtete die Tageszeitung „Kurier“ heute. Bewerben könne sich Jeder, der zumindest zwei Jahre Außendienst bei der Polizei absolviert hat, so Oberstleutnant Thomas Pinkel von der Sondereinheit Cobra.

Bisher wurde der Personenschutz aus dem allgemeinen Personalpool der Cobra bedient, sagte Pinkel der Zeitung. Jeder Beamte der Spezialtruppe durchläuft in seiner sechsmonatigen Grundausbildung ein zweiwöchiges Modul für Leibwächteragenden. Dieses Ausbildungsmodul werde Teil der Cobra-Grundausbildung bleiben, hieß es aus dem Innenministerium. Einige Cobra-Beamte spezialisieren sich dann komplett auf den Personenschutz und werden nur dafür eingesetzt.

Bedarf stark gestiegen

Das Kernteam aus 50 Beamten sei zu klein geworden, um den Bedarf zu decken, hieß es gegenüber der APA. Alle im Personenschutz eingesetzten Beamten arbeiten „aufgrund der strengen Auswahlkriterien und der umfangreichen Ausbildungsinhalte auf einem qualitativ gleich hohen Niveau“. Im Jahr 2021 seien beim EKO Cobra/Direktion für Spezialeinheiten (DSE) allein im Personenschutz ca. 160.000 Einsatzstunden geleistet worden.

Die zehnwöchige Ausbildung für Polizistinnen und Polizisten, die nicht der Cobra angehören, umfasst nach einem psychologischen Eignungstest auch einen medizinischen Test, einen Schießleistungstest, einen Sporttest und ein persönliches Vorstellungsgespräch vor einer Kommission. Zur Ausbildung gehören neben dem Schießtraining und der Personenschutztaktik vor allem Erste Hilfe, Fahrtechnik und Einsatzpsychologie.