Belugawal soll aus der Seine ins Meer gebracht werden

Der in einer Seine-Schleuse in Frankreich feststeckende geschwächte Belugawal soll ins Meer zurückgebracht werden. „Es erscheint uns möglich, über einen Transport Richtung Meer nachzudenken“, sagte die stellvertretende Präfektin Isabelle Dorliat-Pouzet gestern in Evreux dem Sender BFMTV.

Wal in der Seine
Reuters/Bennoit Tessier

Bisher habe man diese Option eher ausgeschlossen, weil der Wal dafür zu schwach erschien. Fachleute rieten nun aber dazu, den Transport Richtung Ärmelkanal zu wagen.

Wie die Präfektur mitteilte, wird der rund 70 Kilometer von Paris entfernt in der Flussschleuse lokalisierte Weißwal weiterhin von Fachleuten beobachtet, die Feuerwehr und Gendarmerie seien an Ort und Stelle.

30 Minuten an Schleusenwand gerieben

Die Organisation Sea Shepherd France berichtete, dass der Belugawal weiterhin keine Nahrung zu sich nehme, sich aber neugierig zeige. Er habe sich 30 Minuten lang an der Schleusenwand gerieben und somit Flecken entfernt, die sich auf seinem Rücken gebildet hatten. Möglicherweise hätten ihm verabreichte Antibiotika auch geholfen.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich ein großer Wal in den französischen Fluss verirrt hat: Im Mai verhungerte ein Orca nach wochenlanger Odyssee in der Seine, im Juli wurde mutmaßlich ein Finnwal in der Flussmündung bei Le Havre gesichtet.