Tote und Verletzte bei Armee-Einsatz im Westjordanland

Nach der Gewalt im Gazastreifen sind bei Einsätzen der israelischen Armee im Westjordanland drei Palästinenser getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Bei einer Hausdurchsuchung in Nablus sei in der Früh „der Terrorist Ibrahim al-Nabulsi“ getötet worden, ein hochrangiger Vertreter der Al-Aksa-Märtyrerbrigaden, teilte die israelische Armee mit. Das palästinensische Gesundheitsministerium sprach von zwei weiteren getöteten Palästinensern und mindestens 40 Verletzten, von denen vier in Lebensgefahr schwebten.

„Der Terrorist Ibrahim al-Nabulsi wurde in der Stadt Nablus getötet“, erklärte die israelische Armee zu der Hausdurchsuchung, an der auch Israels Polizei und der Geheimdienst beteiligt waren. Auch „ein weiterer Terrorist, der sich in dem Haus aufhielt“, sei gestorben. Israelische Sicherheitskräfte hatten nach eigenen Angaben eine Rakete auf das Haus abgefeuert. Vier Verdächtige wurden demnach festgenommen.

Gegenseitiger Beschuss

Nabulsi war ein Kommandeur der Al-Aksa-Brigaden, des bewaffneten Arms der im Westjordanland herrschenden Fatah-Partei. Er soll an mehreren Angriffen auf Israel beteiligt gewesen sein. Wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete, versammelten sich Hunderte Menschen heute vor dem Rafidia-Krankenhaus in Nablus, in das Nabulsis Leichnam gebracht worden war.

Israelische Armee und Palästinenser beschossen sich in der Altstadt von Nablus. Angesichts der Auseinandersetzungen brachte die israelische Armee den Verkehr in Nablus, einer der größten Städte im Westjordanland, zum Stillstand.

Dutzende Tote

Am Freitag hatte die israelische Armee Ziele des Islamischen Dschihad im Gazastreifen bombardiert. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben 46 Menschen getötet, darunter 16 Kinder, und 360 weitere verletzt. Als Reaktion auf die Luftangriffe feuerte der Islamische Dschihad mehr als tausend Raketen Richtung Israel ab. Dort wurden drei Menschen verletzt. Die israelische Regierung versichert, dass einige der Kinder und anderen Zivilisten durch Raketen des Islamischen Dschihad getötet wurden.

Am Sonntag einigten sich Israel und der Islamische Dschihad dann unter Vermittlung Ägyptens auf eine Waffenruhe. Israel behielt sich aber das Recht vor, im Falle einer Verletzung der Feuerpause „entschlossen zu antworten“. Der Islamische Dschihad erklärte ebenfalls seine Bereitschaft zur Reaktion auf „jedwede Aggression“.