Nagasakis Bürgermeister: „Reale und aktuelle“ nukleare Gefahr

Der Bürgermeister der japanischen Stadt Nagasaki, Tomihisa Taue, hat bei der Zeremonie zum 77. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf die Stadt vor den Gefahren durch Atomwaffen gewarnt. Sie stellten angesichts von Russlands Einmarsch in die Ukraine eine „reale und aktuelle“ Bedrohung dar, sagte Taue heute.

Japan müsse sich aber auch für eine atomwaffenfreie Zone in Nordostasien einsetzen, so Taue weiter.

Um 11.02 Uhr (Ortszeit), dem Zeitpunkt, als am 9. August 1945 die von einem US-Bomber abgeworfene Atombombe „Fat Man“ über Nagasaki explodierte, legten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gedenkveranstaltung eine Schweigeminute ein.

70.000 Tote, 75.000 Verletzte

Allein in Nagasaki wurden damals etwa 70.000 Menschen durch direkte Einwirkung getötet, 75.000 weitere verletzt. Drei Tage zuvor hatten die USA bereits Hiroshima durch eine Atombombe mit geringerer Sprengkraft verwüstet. Unter dem Eindruck der Zerstörungen kapitulierte das Kaiserreich Japan am 15. August 1945.

Bereits am vergangenen Samstag hatte UNO-Generalsekretär Antonio Guterres bei der Zeremonie zum Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima vor der anhaltenden Gefahr durch Atomwaffen gewarnt. „Die Menschheit spielt mit einer geladenen Waffe“, sagte er.