Explosionen auf annektierter Halbinsel Krim

Auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim hat es heute Explosionen gegeben. In sozialen Netzwerken kursierende Videos zeigten zudem Explosionen und große Rauchwolken, die bei dem Ort Nowofjodorowka unweit des Badeortes Jewpatorija aufgenommen worden sein sollen. Dabei soll ein Mensch getötet worden sein.

Sieben weitere Menschen, darunter zwei Kinder, wurden nach örtlichen Angaben verletzt. Touristen verließen das Gebiet fluchtartig. Der russische Gouverneur der Krim, Sergej Axjonow, sagte, dass ein Bereich im Radius von fünf Kilometern rund um den Stützpunkt abgesperrt worden sei. Der Brand sei gegen Abend unter Kontrolle gebracht worden. Zur Ursache der Explosion äußerte er sich nicht.

Nach Angaben der „New York Times“ gehen die Explosionen auf einen ukrainischen Angriff zurück. Dabei sei eine von der Ukraine selbst entwickelte Waffe eingesetzt worden, zitierte die Zeitung am Dienstag einen ranghohen ukrainischen Militärmitarbeiter. Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, dass Munition explodiert sei. Als Ursache würden Verstöße gegen den Brandschutz vermutet.

Touristen verließen das Gebiet fluchtartig. Axjonow teilte mit, dass ein Bereich im Radius von fünf Kilometern rund um den Stützpunkt abgesperrt werde.

Beobachter gingen von einem Sabotageakt aus, da die ukrainischen Truppen über 200 Kilometer entfernt sind. Bisherigen Berichten zufolge verfügt die ukrainische Armee derzeit nicht über Raketen mit dieser Reichweite.

„Das war ein Luftwaffenstützpunkt, von dem regelmäßig Flugzeuge zu Angriffen auf unsere Kräfte an der südlichen Front gestartet sind“, sagte der ukrainische Offizier nach Angaben der „New York Times“. Bei dem Angriff hätten auch örtliche Partisanen, die loyal zur Ukraine stehen, eine Rolle gespielt. Russland hatte die Halbinsel Krim im Schwarzen Meer 2014 annektiert. Fast alle Länder betrachten sie völkerrechtlich weiter als Teil der Ukraine. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.