AKW Saporischschja soll im UNO-Sicherheitsrat behandelt werden

Der UNO-Sicherheitsrat soll sich auf Initiative Russlands mit dem Beschuss des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja beschäftigen. Moskau beantragte gestern (Ortszeit) ein Treffen des mächtigsten UNO-Gremiums für morgen Nachmittag New Yorker Zeit. Der Rat soll vom Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, über den Zustand des AKW unterrichtet werden.

Das in der Stadt Enerhodar gelegene AKW Saporischschja war am vergangenen Wochenende mehrfach beschossen und teilweise beschädigt worden. Die kritische Infrastruktur soll aber weiter intakt sein.

Russland und die Ukraine geben sich gegenseitig die Schuld. Unabhängig zu überprüfen sind die Vorwürfe bisher nicht. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hatte den Beschuss des Kraftwerks „selbstmörderisch“ genannt und internationalen Zugang zum Gelände gefordert.

Russland will IAEA ins AKW lassen

Russland will eigenen Angaben zufolge einen Besuch der IAEA im AKW ermöglichen. „Von unserer Seite aus sind wir bereit, maximal mögliche Unterstützung zur Lösung organisatorischer Fragen zu leisten“, so das Außenministerium. Zugleich beschuldigte Moskau die UNO, eine bereits geplante Inspektionsreise angeblich abgesagt und damit eine neue Eskalation herbeigeführt zu haben.

Die IAEA sieht keine unmittelbare Bedrohung der nuklearen Sicherheit. Das teilte IAEA-Chef Grossi gestern in Wien mit. Ukrainische Behörden hätten die IAEA informiert, dass es zwar Schäden gab, die Strahlungsmessungen aber weiterhin auf normalem Niveau lägen.