Slowakei meldet Kompromiss bei Transit von russischem Öl

Der seit einigen Tagen unterbrochene Transit von russischem Öl über die Pipeline „Druschba“ (dt.: „Freundschaft“) nach Ungarn, Tschechien und in die Slowakei könnte bald erneuert werden. Der Sprecher der slowakischen Raffinerie Slovnaft, Anton Molnar, teilte heute der dpa mit, sowohl die Ukraine als auch Russland hätten einem Kompromissvorschlag zugestimmt.

Demzufolge würden die ungarische Raffineriefirma MOL und ihre Slowakei-Tochter Slovnaft vorerst die Transitgebühren an die Ukraine bezahlen. Slovnaft habe eine erste Zahlung bereits überwiesen, erklärte Molnar.

Zahlungsprobleme als Grund für Stopp genannt

Der russische Pipeline-Monopolist Transneft hatte gestern für den Lieferstopp die Ukraine verantwortlich gemacht. Das ukrainische Unternehmen Ukrtransnafta habe das Durchpumpen von Öl nach Ungarn, Tschechien und in die Slowakei über den Südstrang der Pipeline „Druschba“ am 4. August um 6.10 Uhr vollständig gestoppt.

Das hänge mit Zahlungsproblemen zusammen: Die Ukraine fordere für die Durchleitung russischen Öls Vorkasse, doch von Transneft getätigte Zahlungen seien wegen neuer europäischer Sanktionen zurückgewiesen worden. Über die Nordroute der „Druschba“, die durch Belarus und Polen bis nach Deutschland führt, werde hingegen weiter geliefert.