Zahl der Affenpocken-Fälle in Europa steigt

Die Zahl der Affenpocken-Fälle in Europa steigt weiter, der Impfstoff reicht in mehreren Ländern jedoch nicht mehr aus. In Deutschland wurden erstmals mehr als 3.000 Fälle gemeldet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) nun mitteilte.

Bei den insgesamt 3.025 Erkrankten handle es sich überwiegend um Männer. Betroffen seien aber auch acht Frauen, zwei männliche Jugendliche und ein vierjähriges Mädchen. Die Krankheit wird durch engen Körperkontakt übertragen, nach Angaben des RKI bisher besonders bei sexuellen Aktivitäten zwischen Männern.

Belgien: Erster Affenpocken-Fall bei Frau

Belgien vermeldete ebenfalls zum ersten Mal Affenpocken bei einer Frau, wie die Gesundheitsbehörde Sciensano nun mitteilte. Dort wurden den jüngsten Daten zufolge 546 Affenpocken-Fälle bestätigt. In dem Land mit mehr als elf Millionen Einwohnern fuhren Menschen zuletzt über die Grenze nach Lille in Frankreich, um eine Impfung zu bekommen, wie die Nachrichtenagentur Belga berichtete.

Während in Belgien zuletzt nach Angaben des Gesundheitsministeriums nur etwa 3.000 Impfdosen zur Verfügung standen, hat Frankreich laut Gesundheitsminister Francois Braun genügend Impfstoff, um die Zielgruppe von 250.000 Menschen zu impfen. Weitere 30.000 Dosen wurden in Belgien bestellt und sollen ab Oktober geliefert werden. Um den bestmöglichen Schutz zu erhalten, muss man zweimal geimpft werden.

EU-weit stehen über die neue EU-Behörde Hera für gesundheitliche Notfälle insgesamt 163.620 Impfdosen zur Verfügung, die teilweise bereits an die Mitgliedsstaaten verteilt wurden. Ein Sprecher der EU-Kommission wies zuvor darauf hin, dass die Produktionskapazitäten für den Impfstoff Grenzen hätten.

Impfstoff in Großbritannien knapp

Auch in Großbritannien wird der gegen Affenpocken eingesetzte Impfstoff knapp. Der Sender Sky News berichtete am Mittwoch unter Berufung auf Insider-Quellen, das Land habe nur noch einige tausend Dosen auf Vorrat. In einigen Regionen sei es bereits nicht mehr möglich, Impftermine zu buchen. Die „Financial Times“ zitierte ein Regierungsschreiben, wonach neue Lieferungen nicht vor September erwartet werden.