RIA: Wiederaufnahme von Öltransit über „Druschba“ geplant

Der russische Pipeline-Monopolist Transneft hat einem Medienbericht zufolge eine Wiederaufnahme der Öldurchleitung über den südlichen Zweig der „Druschba“-Trasse angekündigt. Ab heute Nachmittag solle wieder Öl fließen, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA.

Die Ukraine habe bestätigt, dass sie die Zahlung für den russischen Öltransit durch ihr Gebiet nach Ungarn und in die Slowakei erhalten habe. Transneft hatte zuletzt mitgeteilt, die Ukraine habe die Öllieferungen über den südlichen Strang der „Druschba“-Pipeline am 4. August eingestellt. Grund sei gewesen, dass wegen westlicher Sanktionen keine Transitgebühren direkt an die Ukraine gezahlt werden konnten.

Ungarischer Ölkonzern zahlt Transitgebühr

Inzwischen wurde die Zahlung von dem ungarischen Ölkonzern MOL geleistet, wie das Unternehmen mitteilte. Auch die slowakische MOL-Tochterfirma Slovnaft zahlte für den Transit in die Slowakei. Der slowakische Wirtschaftsminister Richard Sulik erklärte, mit der Zahlung sei das Problem für den August gelöst. Eine westliche Bank habe es abgelehnt, die Transitgebühr von Russland an die Ukraine abzuwickeln.

Für die Slowakei sei das Zahlungsproblem überraschend gekommen. Schließlich gebe es keine EU-Sanktionen gegen russische Ölimporte, weshalb nach seiner Einschätzung Transitzahlungen auch erlaubt sein dürften. Sein ukrainischer Amtskollege habe ihm zugesichert, dass bei Eintreffen des Geldes der Öltransit wieder in Gang gesetzt werde. „Ich rechne damit, dass das Öl in den kommenden Stunden wieder fließt“, sagte Sulik am frühen Nachmittag.

Die Lieferunterbrechung hatte die Furcht vor Versorgungsproblemen angeheizt. Besonders in Sorge waren Länder wie Ungarn, Tschechien und die Slowakei, deren Möglichkeiten für ein Ausweichen auf Ölimporte über See begrenzt sind.