„Druschba“: Russisches Öl kommt wieder in Slowakei an

Durch den südlichen Strang der „Druschba“-Pipeline fließt nach slowakischen Angaben erneut russisches Öl durch die Ukraine nach Europa. „Über die ‚Druschba‘-Pipeline kommt bereits wieder Rohöl in der Slowakei an, und in Ungarn wird die Versorgung voraussichtlich morgen wieder aufgenommen“, sagte ein Sprecher des slowakischen Ölunternehmens Slovnaft heute der Nachrichtenagentur AFP.

Demnach hatten Slovnaft und der Mutterkonzern MOL aus Ungarn angeboten, die Transitgebühren für den Pipeline-Abschnitt durch die Ukraine zu übernehmen. Sowohl die ukrainische als auch die russische Seite habe dem zugestimmt, sagte der Sprecher. Der MOL-Konzern erklärte zuvor, die Transitgebühren für August überwiesen zu haben.

Transneft: Ölfluss durch Ukraine gestoppt

Die russische Betreiberfirma der Pipeline, Transneft, hatte am Vortag bekanntgegeben, dass der Ölfluss durch die Ukraine bereits am vergangenen Donnerstag eingestellt worden sei. Als Grund gab sie an, dass Ende Juli eine Banktransaktion aufgrund westlicher Sanktionen gegen Russland abgelehnt worden sei. Der Slovnaft-Sprecher nannte „technische Probleme auf Bankenebene im Zusammenhang mit der Zahlung der Transitgebühren von russischer Seite“.

Betroffen von den Lieferausfällen war neben der Slowakei und Ungarn auch Tschechien. Nach Angaben des Betreibers des tschechischen Teils der „Druschba“-Pipeline wurden dort die Lieferungen noch nicht wieder aufgenommen.

Die EU-Staaten hatten sich im April auf ein schrittweises Ölembargo gegen Russland verständigt. Ungarn, Tschechien und die Slowakei hatten jedoch unter Verweis auf ihre starke Abhängigkeit von russischen Lieferungen eine weitgehende Ausnahme der Lieferungen über die „Druschba“-Pipeline durchgesetzt.