Ukrainischer Atomkonzern droht mit Kappen von Stromleitung

Die Ukraine hat für den Fall eines Anschlusses des Atomkraftwerks (AKW) Saporischschja an die von Russland annektierte Halbinsel Krim mit einem Kappen der Stromleitungen gedroht. „Ich denke, unsere Streitkräfte werden dazu bereit sein, wenn es nötig ist“, sagte der Chef des staatlichen Atomkraftwerkbetreibers Enerhoatom, Petro Kotin, heute der Agentur RBK-Ukrajina. Dazu könne es kommen, bevor das Kraftwerk vom ukrainischen Netz getrennt wird.

Kotin zufolge will Russland seit Langem das AKW mit der Krim verbinden. „Dafür muss das Kraftwerk komplett vom ukrainischen Energiesystem abgeschaltet und an die Leitung angeschlossen werden, welche die Krim mit dem Wasserkraftwerk Kachowka verbindet“, erklärte der 61-Jährige. Kotin sagte auch, dass die ukrainischen Truppen die Stromleitungen beschießen würden, wenn Russland das AKW an sein Netz anschließe.

Bei einem Ausfall des Kraftwerks wäre die Stromversorgung des gesamten russisch besetzten Südens gefährdet. Russland hat die Ukraine Ende Februar angegriffen und dann das größte europäische AKW Saporischschja Anfang März besetzt.