Ab Herbst uneingeschränkte Schulpflicht

Ab dem neuen Schuljahr wird die Schulpflicht auch uneingeschränkt für ukrainische Kinder gelten. Zuletzt waren 11.000 ukrainische Kinder und Jugendliche im österreichischen Schulsystem – mit dieser Zahl wird auch zu Beginn des neuen Schuljahres gerechnet. Gleichzeitig bereite man sich darauf vor, bis zu 50.000 Schülerinnen und Schüler integrieren zu müssen, so ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) heute.

Prognosen, wie viele Kinder und Jugendliche tatsächlich noch nach Österreich kommen, seien nicht möglich, so Polaschek. Die mögliche Zahl von 50.000 beruhe auf Hochrechnungen aus früheren Erfahrungen. Man werde aber jedenfalls wenn nötig zusätzliche Mittel zur Verfügung stellen.

Schulpflicht bisher flexibel gehandhabt

Im vergangenen Schuljahr habe man die Schulpflichtbestimmungen sehr flexibel gehandhabt, betonte der Minister. Viele vor allem später gekommene Kinder und Jugendliche hätten über Distance Learning noch Angebote aus der Ukraine angenommen, wo das Schuljahr bereits Anfang Juni endete. Diese werden von dortiger Seite nun aber zurückgefahren.

Kinder, die etwa erst im Mai gekommen seien, wären zu kurz da gewesen, um einen Abschluss in Österreich machen zu können – daher habe man geschaut, dass sie ein ukrainisches Zeugnis erlangen können.

Sonderverträge für Personal aus Ukraine

Nun sollen alle Kinder und Jugendlichen sofort in die Klassen kommen. In unterrichtsfreien Zeiten dürfen ukrainische Schülerinnen und Schüler aber weiter schulische Infrastruktur nutzen, um etwaigem Onlineunterricht aus der Ukraine zu folgen. Gleichzeitig will man den erstsprachlichen Unterricht ausbauen – etwa durch Freigegenstände.

Nach wie vor soll über Sonderverträge auch Personal aus der Ukraine als Assistenzkräfte angestellt werden, um die heimischen Lehrkräfte beim Unterricht zu unterstützen. Das gilt nicht nur für Lehrerinnen und Lehrer, sondern auch etwa für Psychologinnen und Psychologen.