Kosten steigen, Paketvolumen sinkt: Post erhöht Briefpreise

Die Österreichische Post merkt die Zurückhaltung beim Onlineshopping. Im ersten Halbjahr ging das Paketvolumen im Jahresvergleich um fünf Prozent zurück – gegenüber 2020 ist das aber noch immer ein Plus von 51 Prozent. Die Brief- und Werbepost gab konzernweit im ersten Halbjahr 2022 um 1,4 Prozent nach. Im Geschäftsfeld Filiale & Bank hingegen gab es ein Umsatzplus von 49,3 Prozent.

Auf die steigenden Kosten im Energiesektor reagiert die Post mit höheren Portopreisen. Der Brief S verteuert sich von 0,85 auf 1 Euro, der Brief M von 1,35 auf 1,40, das Päckchen S von 2,75 auf 3 Euro und das Päckchen M von 4,30 auf 4,50 Euro (gültig mit 1. Oktober).

Mitarbeiterrekrutierung als Herausforderung

Neben den hohen Energiekosten und der allgemein hohen Inflation sieht Post-Chef Georg Pölzl vor allem die Mitarbeiterrekrutierung als größte Herausforderung. Gut 1.000 Beschäftigte könnte die Post sofort einstellen, so Pölzl heute bei der Halbjahrespressekonferenz.

Wie in allen anderen Branchen auch sei vor allem der Fahrermangel ein Problem. Ebenfalls heikel sei die Situation auf dem Papiermarkt, hier seien die Engpässe schon bemerkbar, etwa bei der Dicke der Postwurfsendungen. Wobei der Postwurf ohnehin ein österreichisches Spezifikum sei. „Wir sind hier Europameister“, betonte Pölzl.

Bereits im Sommer plus vier Prozent KV-Erhöhung beschlossen

Die Herbstlohnrunde mit wohl deutlich höheren Abschlüssen als in der Frühjahrsrunde bleibe aber wohl erspart, die Postler haben bereits im Sommer bei plus vier Prozent KV-Erhöhung abgeschlossen, so Pölzl.

Der Personalaufwand belief sich im ersten Halbjahr 2022 auf 571,8 Mio. Euro, das entspricht einem Rückgang von 2,7 Prozent. Der Post-Konzern beschäftigte in den ersten sechs Monaten 2022 durchschnittlich 27.144 Mitarbeiter (Vollzeitkräfte), während in der Vorjahresperiode im Schnitt 27.489 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig waren (minus 1,3 Prozent).