Bangladesch: Proteste gegen steigende Treibstoffpreise

Tausende Menschen haben in Bangladesch unter anderem gegen steigende Treibstoffpreise im Zusammenhang mit Inflation wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine protestiert. Nach Angaben der Organisatoren waren heute mehr als 30.000 Demonstrierende auf den Straßen der Hauptstadt Dhaka unterwegs, laut Polizei allerdings weniger als 10.000 Menschen.

Die Demonstrierenden warfen Premierministerin Scheich Hasina Wajed vor, zu wenig gegen steigende Lebensmittelpreise und Inflation zu unternehmen und forderten einen Rücktritt der Regierung. Weitere Proteste wurden für übernächste Woche angekündigt.

Treibstoffpreise um mehr als die Hälfte erhöht

Die Regierung des östlichen Nachbarlandes von Indien mit mehr als 160 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern hatte vergangene Woche die Treibstoffpreise um 52 Prozent erhöht. Dadurch stiegen auch die Preise anderer Güter wie Lebensmittel und Kleider. Im Zuge der Sparmaßnahmen hatte die Regierung unter anderem einstündige Stromabschaltungen pro Tag verhängt und Fabriken angewiesen, freie Tage je nach Gebiet an verschiedenen Tagen anzusetzen, um den Stromverbrauch besser aufzuteilen.

Die Regierung Bangladeschs bat kürzlich auch den Internationalen Währungsfonds (IWF) um Hilfe in Höhe von 4,5 Milliarden Dollar (rund 4,4 Milliarden Euro), wie örtliche Medien berichteten. Zuletzt hatte auch Indiens südlicher Nachbar Sri Lanka mit seinen rund 22 Millionen Einwohnern monatelange Massenproteste in seiner schlimmsten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten erlebt. Sri Lankas Präsident war Mitte Juli nach Singapur geflohen.