Aus Angst vor Affenpocken: Angriffe auf Affen in Brasilien

Angesichts des Anstiegs von Affenpocken-Fällen in Brasilien gibt es immer mehr Angriffe auf Affen in dem südamerikanischen Land. „Wir haben festgestellt, dass die Zahl der Vorfälle zunimmt, in denen Tiere verfolgt, mit Steinen beworfen oder sogar vergiftet werden“, sagte Dener Giovanini, Koordinator des Nationalen Netzwerks zur Bekämpfung des Wildtierhandels (RENCTAS), der dpa. „Das liegt daran, dass in der brasilianischen Gesellschaft Information fehlt“, darüber, dass die Affen nicht Träger des Virus seien und deshalb auch keine Gefahr für den Menschen darstellen würden.

Dem Zoo von Sao Jose do Rio Preto etwa waren zuletzt eine Reihe von misshandelten und vergifteten Affen gebracht worden, von denen elf starben, wie aus einer Mitteilung der Stadt im Bundesstaat Sao Paulo hervorging. In einem Video war zu sehen, wie die Tiere litten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf drückte ihre Sorge angesichts der Entwicklung in Brasilien aus. „Die Leute sollten keine Affen angreifen“, sagte WHO-Sprecherin Margaret Harris bei einer Pressekonferenz. Auch bei Gelbfieber-Ausbrüchen war es in Brasilien immer wieder zu Angriffen auf Affen gekommen.

Brasilien hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Brasilia 2.293 (Stand 8. August) Affenpocken-Fälle registriert. Der erste Todesfall außerhalb Afrikas im Zusammenhang mit dem Affenpockenausbruch wurde in dem größten Land in Lateinamerika Ende Juli bestätigt. Der 41-Jährige hatte nach Angaben des Gesundheitsministeriums verschiedene Vorerkrankungen gehabt, Chemotherapien hinter sich und war immungeschwächt.