UNO: Mehr als 140 humanitäre Helfer 2021 im Einsatz getötet

Im vergangenen Jahr sind in kriegerischen Konflikten und bei Überfällen mehr als 140 humanitäre Helferinnen und Helfer getötet worden. So viele Todesfälle gab es innerhalb eines Jahres seit 2013 nicht mehr, wie das UNO-Nothilfebüro (OCHA) heute in Genf berichtete. Weitere 203 Helfer wurden in Konfliktgebieten verletzt und 117 wurden entführt. Heuer seien bereits 44 Menschen bei dem Versuch, humanitäre Hilfe zu leisten, ums Leben gekommen.

Die gefährlichsten Länder für die Helferinnen und Helfer seien Südsudan, Afghanistan und Syrien. Die häufigste Todesursache waren Schussverletzungen mit Kleinwaffen, gefolgt von Bombardierungen oder Raketenbeschuss.

Rund 300 Mio. Menschen in Krisenregionen

Unterdessen sind mehr Menschen weltweit als je zuvor auf humanitäre Hilfe angewiesen. Rund 300 Millionen Menschen lebten in Krisenregionen, berichtete OCHA-Sprecher Jens Laerke. „Noch nie zuvor waren humanitäre Helfer aufgerufen, auf ein solches Ausmaß an Not zu reagieren – und sie tun das unter immer gefährlicheren Umständen.“ Zwar sei mehr finanzielle Hilfe als je zuvor zugesagt worden, aber die Bedürfnisse stiegen noch stärker, sagte Laerke.

Die von den Vereinten Nationen koordinierten Spendenaufrufe für 2022 für Syrien, die Demokratische Republik Kongo, die Ukraine und viele andere Länder beliefen sich derzeit auf knapp 50 Milliarden US-Dollar (48,5 Mrd. Euro), so Laerke. Das umfasse unter anderem die Finanzierungen für das Kinderhilfswerk UNICEF, das Welternährungsprogramm (WFP), die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR). Davon seien jedoch erst 15 Mrd. Dollar eingegangen.