Intensive Suche nach Ursache für Fischsterben in Oder

Nach dem dramatischen Fischsterben in der Oder suchen die Behörden auf deutscher und polnischer Seite intensiv nach der Ursache. Das brandenburgische Umweltministerium wartete nach Angaben eines Sprechers gestern weiter auf die Ergebnisse der Wasseranalysen im landeseigenen Labor, die den nach ersten Einschätzungen hochgiftigen chemischen Stoff in dem Fluss näher bestimmen sollen.

Die bisher noch unbekannte Quelle der Verschmutzung liegt in Polen, auch dort reagierten die Behörden inzwischen. Bereits gestern hatte das Brandenburger Umweltministerium von ersten Erkenntnissen zu einem „hoch toxischen Stoff“ gesprochen, der offensichtlich mit dem Wasser der Oder in Richtung Ostsee ströme. Anscheinend handle es sich um eine synthetisch erzeugte chemische Substanz, Einzelheiten zu Stoff und Quelle seien aber noch unklar.

Auf deutscher Seite hatten die Behörden am Dienstag erste Hinweise auf ein ungewöhnliches Fischsterben erreicht, in der Folge gaben sie in rascher Folge Warnmeldungen an die Bevölkerung heraus und leiteten Gegenmaßnahmen ein. Die Menschen wurden unter anderem aufgerufen, Kontakt mit dem Wasser zu meiden und dieses nicht zu verwenden. Gewässer wie die Alte Oder wurden abgetrennt, um verunreinigtes Wasser am Eindringen zu hindern.

Kritik an fehlenden Informationen aus Polen

Zugleich übten deutsche Behörden scharfe Kritik an fehlenden Informationen aus dem Nachbarland Polen, wo es nach derzeitigen Informationen bereits etliche Tage zuvor Hinweise auf ein großes Fischsterben gegeben hatte. Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) erklärte, die eigens für solche Fälle geschaffenen grenzüberschreitenden Meldeketten hätten „nicht funktioniert“. Er forderte „Aufklärung“ von den polnischen Behörden.