Copernicus: Extreme Brandgefahr im Südwesten Europas

Der Südwesten Europas erlebt dieses Jahr eine besonders verheerende Waldbrandsaison. Allein in Frankreich seien seit Jahresbeginn durch die Brände geschätzt mehr als eine Million Tonnen Kohlendioxid freigesetzt worden und damit deutlich mehr als die durchschnittlichen rund 0,5 Millionen Tonnen, teilte das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus heute mit.

Feuerwehr bekämpft einen Waldbrand im Süden von Bordeaux
AP/SDIS 33

Da die Brandsaison noch nicht vorbei ist, könnte sich das Jahr 2022 zum schlimmsten seit Beginn der Aufzeichnungen 2003 entwickeln. 2003 war laut Copernicus mit fast 1,3 Millionen Tonnen CO2 das Jahr mit den bisher höchsten Kohlendioxidemissionen durch Waldbrände in Frankreich.

Zum Vergleich: Die CO2-Emissionen von ganz Österreich liegen bei knapp unter 80 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent jährlich, jene der voestalpine, Österreichs größten CO2-Emittenten, bei 9,4 Millionen Tonnen im Jahr 2021 – allein am Stammsitz in Linz.

Tägliche Feuerstrahlungsleistung über Durchschnitt

Auch die tägliche Feuerstrahlungsleistung, mit der die Intensität von Bränden angegeben wird, habe im Juli und August in Frankreich, Spanien und Portugal „deutlich“ über dem Durchschnitt gelegen, teilte Copernicus weiter mit.

In weiten Teilen Westeuropas herrsche derzeit „extreme Brandgefahr“, warnte Copernicus. Das bedeute, „dass Ausmaß und Intensität der Brände stark zunehmen können“, sagte Mark Parrington, leitender Wissenschaftler des Erdbeobachtungsprogramms. „Genau das haben wir bei unseren Emissionsschätzungen und den Auswirkungen auf die örtliche Luftqualität beobachtet.“