Schock und Trauer nach Amoklauf in Montenegro

Ein Amokläufer hat in der montenegrinischen Kleinstadt Cetinje zehn Menschen erschossen und ist danach von einem Passanten getötet worden. Wie die diensthabende Staatsanwältin Andrijana Nastic nach Angaben des Portals Vijesti.me gestern mitteilte, waren unter den Todesopfern zwei Kinder. Die Motive des 34-jährigen Angreifers seien unklar.

„Wir sind alle schockiert“, sagte Ministerpräsident Dritan Abazovic nach Angaben des montenegrinischen Staatsfernsehens. Der Amoklauf sei eine „beispiellose Tragödie“. Die mittelalterliche Stadt Cetinje liegt 27 Kilometer westlich der Hauptstadt Podgorica, gilt als das kulturelle und historische Zentrum Montenegros und war vom Ende des 15. Jahrhunderts bis 1918 Hauptstadt des Landes.

Zunächst zwei Kinder erschossen

Sechs Verletzte wurden in Krankenhäuser gebracht. Drei von ihnen schwebten in Lebensgefahr, sagte die Direktorin des Klinikzentrums von Montenegro (KCCG), Ljiljana Radulovic. Einer der Verletzten sei kurz danach nach Hause entlassen worden.

Polizisten untersuchen Szene der Schießerei
Reuters/Stevo Vasiljevic

Der Täter habe zunächst mit einem Jagdgewehr zwei Kinder im Alter von acht und zehn Jahren erschossen, sagte der örtliche Polizeichef Zoran Brdjanin. Danach habe er auf die Mutter der Kinder geschossen, die später im Krankenhaus starb.

Die Familie habe als Mieter in einer Wohnung des Täters gewohnt. Anschließend habe der Täter mit derselben Waffe offenbar wahllos auf der Straße auf Passanten geschossen und sieben getötet. Durch die Schüsse sei auch ein Polizist verletzt worden.