US-Denkfabrik: Russland wappnet sich für längeren Krieg

Laut der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) bereitet sich Russland auf einen längeren Krieg in der Ukraine vor. Demnach plant die militärisch-industrielle Kommission unter dem Vorsitz des russischen Präsidenten Wladimir Putin Anfang September eine Änderung des staatlichen Verteidigungsprogramms. So könnte das Budget für Kriegsausgaben um umgerechnet 10 Milliarden US-Dollar anwachsen. Dabei stützen sich die Analysen des Instituts auf Angaben des ukrainischen Militärgeheimdiensts GUR.

Brücken zerstört

Die Kämpfe im Süden und Osten der Ukraine gehen unterdessen weiter. Das ukrainische Militär setzt bei seinem Gegenangriff auf besetztes Gebiet auf eine bisher schon in anderen Landesteilen erfolgreiche Taktik: Mit gezielten Schlägen sollen die Nachschubrouten des russischen Militärs abgeschnitten werden. Laut Einschätzung britischer Geheimdienste sind die drei Brücken über den Dnipro in der Nähe von Cherson unbrauchbar gemacht worden – die Stadt ist damit vom russischen Nachschub quasi abgeschnitten.

Auch Eisenbahnbrücke beschädigt

Auch die wichtigste Eisenbahnbrücke in der Nähe von Cherson soll weiter beschädigt worden sein. Um militärischen Nachschub zu organisieren, habe Moskau zuletzt vor allem auf eine Fährverbindung nahe der Brücke gesetzt.

Selbst wenn es Russland gelingen sollte, die Brücken in größerem Umfang zu reparieren, blieben sie eine bedeutende Schwachstelle. „Der Nachschub für die Tausenden russischen Soldaten am Westufer hängt mit ziemlicher Sicherheit von den beiden Pontonbrücken ab“, so das britische Verteidigungsministerium. Angesichts der eingeschränkten Nachschublinie dürfte der Umfang der bisher am Westufer angelegten Vorräte ein entscheidender Faktor für die russischen Truppen in der Region werden.

Liveticker zum Nachlesen