Nach Präsidentenwahl: Kopf-an-Kopf-Rennen in Kenia

Nach der Präsidentschaftswahl in Kenia zeichnet sich ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Favoriten ab. Vizepräsident William Ruto liegt laut Teilergebnissen mit 51,25 Prozent knapp vor dem einstigen Oppositionsführer Raila Odinga, der auf 48,09 Prozent kommt, wie die unabhängige Wahlkommission in Nairobi nach Auszählung von knapp 50 Prozent der Stimmen heute mitteilte. Am Vortag hatte noch Odinga knapp vorne gelegen.

Fünf Tage nach der Wahl eines Nachfolgers von Staatspräsident Uhuru Kenyatta, der nach zwei Amtszeiten nicht noch einmal antreten durfte, wartet das Land immer noch auf das Ergebnis des Urnengangs. Schon vor der Wahl war klar, dass es auf ein Duell zwischen Odinga und Ruto hinauslaufen würde.

Die Stimmung in dem ostafrikanischen Land ist angespannt. Seit 2002 ist jede Wahl umstritten gewesen. Besonders 2007/2008 war es nach der Wahl zu Gewalt gekommen, bei der mehr als 1.100 Menschen getötet und Hunderttausende vertrieben wurden. In der Nacht wurden Polizisten in das schwer bewachte Auszählungszentrum in Nairobi entsandt, nachdem Parteivertreter die Auszählung gestört und sich gegenseitig mit Manipulationsvorwürfen überzogen hatten.