Athen: Türkische Gendarmen drängten Geflüchtete über Grenze

Der griechische Migrationsminister Notis Mitarakis hat den türkischen Behörden vorgeworfen, geflüchtete Menschen gezwungen zu haben, von der türkischen auf die griechische Seite des Grenzflusses Evros überzusetzen. „Die türkische Gendarmerie brachte sie ans Ufer und zwang sie unter Androhung von Gewalt, nach Griechenland zu kommen“, sagte Mitarakis heute im griechischen Fernsehen.

Die türkischen Behörden sollten seinen Worten zufolge nach der Leiche eines Kindes suchen, das nach Angaben der Geflüchteten auf der türkischen Seite der Grenze ums Leben kam.

NGOs forderten Aufnahme in EU

Es handelt sich um eine Gruppe von 38 Menschen, die mehrere Tage lang auf einer kleinen Insel des Flusses ausharrten. Zahlreiche Menschenrechtsorganisationen hatten ihre Aufnahme in die EU gefordert.

Die griechischen Behörden erklärten, diese Menschen glaubten irrtümlich, in Griechenland zu sein, als sie eine Kleininsel des Flusses erreichten und Griechenland um Hilfe baten. Schließlich gelang es ihnen gestern unter ungeklärten Umständen, mit einem Schlauchboot auf die griechische Seite des Flusses zu gelangen, wie die Regierung in Athen mitteilte. Erst dann konnte ihnen geholfen werden.

Die Menschen stammten nach eigenen Angaben aus Syrien und aus den Palästinensergebieten. Sie befürchteten, dass die türkischen Behörden sie zurück in ihre Heimat schicken, sollten sie in Griechenland und damit in der EU keine Aufnahme finden, hieß es in einem Bericht des linken griechischen Nachrichtenportals Efsyn.gr.